Abschlussfahrt der Klasse 10.4 zur Lusoria Rhenana

Nach dreijährigem Klassenverband unternahm die Klasse 10.4 unter Leitung unserer Klassenlehrerin Frau Oehler-Sakschewski am Freitag, den 18. Juli 2014, die letzte gemeinsame Klassenfahrt zu und mit dem nachgebauten römischen Patrouillenschiff, der Lusoria Rhenana, in Neupotz mit anschließender Übernachtung auf dem Campingplatz des Freizeitzentrums „Moby Dick“ in Rülzheim.
Um 12.30 Uhr versammelte sich die Klasse vor dem Haupteingang des JGG, um mit Bussen und Bahn zur letzten gemeinsamen Klassenfahrt aufzubrechen. Um uns den Hin- und Rückweg zu erleichtern, erhielten wir tatkräftige Unterstützung von Herrn Lutz und Herrn Hamann, die sich freundlicherweise dazu bereit erklärten, uns durch ihren Fahrdienst das Gepäck abzunehmen und uns zu begleiten. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad begann unsere zweistündige Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Lusoria Rhenana. Dort angekommen legten wir eine eineinhalbstündige Verschnaufpause ein und ließen uns auf der Terasse einer Gaststätte am Ufer nieder, um uns mit Getränken und Eis etwas abzukühlen. Gegen 16.30 Uhr traten wir die Schiffsfahrt mit dem Nachbau eines römischen Flusskriegsschiffes des Typs „Navis Lusoria“ an. Diese Art von Schiffen wurde Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr., nachdem sich die Römer an Rhein und Donau niedergelassen hatten, zur Verteidigung gegen die Germanen eingesetzt. Auf den ersten Blick waren wir überrascht, da wir uns das Schiff größer vorgestellt hatten. Es war nämlich nur 18 m lang und 2,80 m breit und bot Platz für 24 Ruderer. Während der Fahrt wurde uns ein freundlicher Herr von der Stammbesatzung, Alexander Ott, zur Seite gestellt, der uns umfangreich über die Historie, Rudertechnik und den Einsatz dieser Schiffe in der Antike informierte. Zuerst legten wir vom Steg ab und bekamen eine Einführung in die Rudertechnik. Darauf erlenten wir schrittweise immer mehr Kommandos und legten immer mehr an Strecke zurück. Ab und zu machten wir Pausen, da es für Anfänger nicht möglich gewesen wäre, über zwei Stunden lang zu rudern. Diese Pausen nutzte Herr Ott dann für die theoretische Unterweisung. Wie uns berichtet wurde, ist das Schiff 2010 in Zusammenarbeit mit Experten der Universität Trier und ehrenamtlichen Helfern erbaut worden. Die Bauphase dauerte 10 Monate. Das Schiff besteht aus massivem Eichenholz und alle 4000 Nägel, die es zusammenhalten, wurden von einem Schmied aus der Umgebung in Handarbeit hergestellt. Dies war sehr beeindruckend, aber vor allem auch, dass das ganze Schiff auf ehrenamtlicher Basis entstanden ist. Mit zunehmender Zeit jedoch ließen unsere Kräfte nach, da das Rudern sich als kräftezehrender herausstellte, als wir im Voraus erwartet hatten. Die glühende Nachmittagshitze kam noch hinzu und erschwerte uns das Vorankommen. Dadurch war es für uns auch kaum vorstellbar, dass ein römischer Soldat diese Arbeit ca. 26 Jahre ausüben musste. Mit dem Anlegen des Schiffes gegen 18.30 Uhr endete unsere schweißtreibende, aber auch sehr interessante Fahrt mit der Lusoria Rhenana. Anschließende brachen wir zu unserem Nachtquartier, dem Campingplatz des Freizeitzentrums „Moby Dick“ in Rülzheim auf. Dort angekommen mussten wir – wie die römischen Soldaten – unser Nachtlager selbst aufschlagen. Als die Zelte aufgebaut waren, hatten wir frei verfügbare Zeit, in der sich die Jungs aus unserer Klasse dazu entschieden, auf dem naheliegenden Fußballplatz eine Runde Fußball zu spielen. Nach und nach machte sich doch das Hungergefühl breit und wir bestellten uns bei einem Pizzaservice in der Umgebung jede Menge Pizzen. Gesättigt und ermüdet ließen wir den Abend noch gemütlich ausklingen. Am nächsten Tag, nach einer sehr kurzen Nacht, räumten wir den Campingplatz und traten die Heimreise an. Gegen 11 Uhr waren wir schließlich am Mannheimer Hauptbahnhof, wo wir uns trennten und jeder nach Hause fuhr.
Die gesamte Klasse bedankt sich von Herzen bei Frau Oehler für die drei schönen gemeinsamen Jahre und dafür, dass sie uns diese Abschlussfahrt ermöglichte.
Außerdem danken wir auch Herrn Lutz und Herrn Hamann für ihre tatkräftige Unterstützung.
Julia Niederschmidt