Amerika-Austausch

Unsere Reise begann am Sonntag, den 16.10.2016 um 10 Uhr. Für viele war es ein schwerer Abschied von der Familie, aber die Vorfreude auf Amerika wurde bei jedem von Minute zu Minute größer. Die Busfahrt, der Aufenthalt am Flughafen und eigentlich die gesamte Hinreise verlief, abgesehen von ein paar Ticket-Problemen, ziemlich gut. Außerdem machte man sich schon mit ein paar Menschen aus dem Lilo bekannt, dem anderen Mannheimer Gymnasium, das uns auf unserer Reise begleitete.

Gegen 23:00 Uhr amerikanischer Zeit sind wir dann auf dem Parkplatz der Nashua South High School angekommen und alle wurden herzlich von den Gastfamilien begrüßt. Ziemlich müde vom Jetlag folgten wir am nächsten Tag unseren Gastgeschwistern auf Schritt und Tritt in deren normalen Schulalltag. Aufgeteilt waren die deutschen Schüler auf drei High Schools. Man kann sich eine High School genauso vorstellen wie in jedem typisch amerikanischen Film. Gegen 14:00 Uhr hatten die meisten Schule aus und verbrachten den restlichen Tag in der Gastfamilie.

Am nächsten Tag war es schweinekalt und für uns stand ein Ausflug mit der deutschen Gruppe ans Meer an. Gefahren sind wir in einem echten amerikanischen Schulbus. Wir reden nicht nur von uns, wenn wir sagen, dass sich alle nur auf das anstehende Shoppen gehen gefreut hatten und nicht wirklich jemand Lust hatte in der Kälte einen Spaziergang am Meer zu machen. Nun gut, nach ca. einer Stunde am Meer ging es dann auf zum Outlet. Dort hatten wir knapp 3 Stunden Freizeit, die einige gut nutzten und dann mit vielen Tüten zurück in den Bus stiegen.

Die Tage in Nashua bei den Gastfamilien vergingen wie im Fluge. Alle waren sehnlichst gespannt auf New York, trotz allen Sehenswürdigkeiten, wie dem Fenway Park, dem ältesten Baseball-Stadion Amerikas, dem Whale Watching, wo wir an die 10 Wale auf offenem Meer beobachten konnten, dem Boston Freedom Trail auf den Spuren der amerikanischen Geschichte oder der JFK Library, die uns den Präsidenten Kennedy näherbrachte. Auch die allseits bekannte Universität Harvard und Plimoth Plantation, ein Nachbau der ersten Siedlung in Amerika, waren beeindruckend. Auf den Ausflügen lernten wir uns untereinander so richtig kennen, sodass wir uns auf das Nachtreffen schon freuen. Als wir nun nach zwei Wochen Aufenthalt in Nashua am 1.November in New York ankamen, besichtigten wir zuerst die Freiheitsstatue. Es war überwältigend an einem Ort wie diesem, als auch sonst überall in New York. Das ganze Leben, einfach die Stadt, nahm unsere Körper ein. Zu wissen, dass man nun an all diesen Plätzen, die man sonst nur in Zeitschriften oder im Fernsehen sieht, gerade war. Nachdem wir zurück an Land waren, gingen wir zum Ground Zero. Es war ein ziemlich bedrückendes Gefühl, die Namen der Verstorbenen zu sehen und die Größe der Löcher im Boden, wo ehemals die Twin-Tower standen. Als wir danach nun Essen gingen im Planet Hollywood war alles wieder verflogen. Die Stadt hat etwas Magisches an sich und zog uns in den Bann der guten Laune. Was wir jedem empfehlen, ist der Times Square und Top of the Rock bei Nacht! Sprachlos waren wir alle, als wir auf die Stadt hinunterblickten. Gehen wollten wir noch lange nicht als es hieß, wir müssten nun ins Hotel. Wir waren ca. eine halbe Stunde unterwegs zu unserem Hotel, das in New Jersey lag. Als wir gegen 22 Uhr nun eincheckten, dachte noch keiner ans Schlafen, da alle noch viel zu aufgewühlt waren von den Ereignissen des Tages. Am nächsten Tag checkten wir gegen 8 Uhr aus und machten uns zurück auf den Weg nach Manhattan zum Central Park. Ein großes Lob an die Menschen, die den Central Park entworfen haben. Wer kommt denn bitte auf die Idee, einen riesen Park in mitten einer Großstadt anzulegen? Wie dem auch sei, der Typ muss brillant gewesen sein. Nach einem langen Tag fuhren wir gegen 17 Uhr zurück zum Hotel, da Herr Heidelberger, der Lehrer aus dem Lilo, sein Handy vergessen hatte. Trotz dieses Umweges kamen wir pünktlich am Flughafen in Newark an. Wir sahen der baldigen Heimkehr mit einem weinendem und einem lachenden Auge entgegen: Traurig darüber, diese wunderschöne Stadt und seine neugewonnenen Freunde bald verlassen zu müssen, aber auch froh, endlich nach Hause zu kommen, wieder in seinem Bett zu schlafen und seine Freunde zu treffen. Nach den gleichen Problemen mit einigen Tickets wie auf der Hinreise und unzähliger Wartezeit später, kamen wir am 3. November abends wieder in Frankfurt an. Nun freuten sich doch alle, ihre Familien endlich wieder zu sehen.

Insgesamt war es eine tolle Erfahrung mit Freunden nach Amerika zu fliegen, aber es war auch spannend in die amerikanische Kultur einzutauchen und den Alltag der Familien mitzuerleben. Man hat nicht nur neue Freunde in Amerika gewonnen, sondern die Gruppe mit den deutschen Schülern der beiden Gymnasien ist eng zusammengewachsen.

Sarina Gramlich, Caroline Hald