Honigbienen am JGG

Im Rahmen des NWT-Unterrichts fragten wir uns, ob es möglich sein könnte, selbst Bienen zu halten – und zwar an der Schule. Hinter „wir“ verbergen sich übrigens die NWTler der Klassen 9.1 und 9.3 mit unseren Lehrern Herr Pistora und Frau Rastall. Im Unterricht hatten wir nämlich gelernt, dass immer mehr Bienenvölker sterben und dass in manchen Ländern schon dazu übergegangen wird, mit Pinseln ausgerüstete Menschen für die Bestäubung von Blüten auf Nutzpflanzenplantagen einzusetzen. Das klingt komisch, in der Tat ist jedoch die Biene das drittwichtigste landwirtschaftliche Nutztier des Menschen und ein Drittel unserer Nahrungsmittel-produktion ist von der Bestäubungstätigkeit der fleißigen Biene abhängig. Welche Auswirkungen daher eine Dezimierung des Bienenbestandes nach sich ziehen würde, kann man bisher nur erahnen.

Also wandten wir uns an Herrn Blumtritt vom Bienenzüchterverein Mannheim, um ihn um Hilfe zu bitten. Das war Ende Februar. Es folgte eine Ortsbegehung des Geländes und ein geschütztes Plätzchen für die Bienen konnte ausfindig gemacht werden. Herr Blumtritt sagte uns seine ehrenamtliche Unterstützung für ein Jahr zu, und versicherte, dass er auch darüber hinaus gerne Ansprechpartner für weitere Fragen sein würde. An dieser Stelle möchten wir ihm ganz ausdrücklich für sein beispielloses Engagement danken! Ohne seine Kompetenz und sein praktisches Wissen hätten wir uns an ein solches Großprojekt sicherlich nicht getraut.

Nun galt es jedoch, das sich anbahnende Projekt auch auf solide finanzielle Beine zu stellen. Man macht sich vielleicht zunächst keine Gedanken darüber, welche Ausgaben für eine Erstausrüstung auf einen zukommen, geschweige denn, was zu einer solchen Erstausrüstung alles gehört. Die NWT-SchülerInnen der beiden 9. Klassen entwarfen Schreiben an verschiedene Institutionen in der Region, von denen man sich finanzielle Unterstützung erhoffte. Inzwischen können wir sehr dankbar feststellen, dass durch die sehr großzügigen Spenden des Bezirksbeirates Mannheim Schönau, der GBG und der Firma RifCon Bioconsulting in Hirschberg die Erstkosten in Höhe von € 1500,- fast vollständig gedeckt werden konnten. An dieser Stelle sei genannten Sponsoren ein riesiges Dankeschön ausgesprochen. Wir werden sie besonders über den Fortschritt unseres Imkerns auf dem Laufenden halten und hoffen, ihnen am Schulfest eine Kostprobe unseres eigenen Honigs geben zu dürfen. Wir warten momentan noch auf eine Spendenzusage des Fördervereins des JGG, um auch noch einen Schaukasten anschaffen zu können, der den Schülerinnen und Schülern des JGG die Beobachtung der Tanzsprache der Bienen und anderer Verhaltensweisen ermöglichen soll.

Ja, nun summt es seit dem 4. April in sicherem Abstand um das Schulhaus und wir konnten uns – alle mit Imkerkleidung ausgerüstet – schon davon überzeugen, dass sich die Bienen gut eingelebt haben und fleißig Schönauer Blüten ansteuern und dabei Nektar und Pollen sammeln. Sie haben auch die von uns im Unterricht selbst gezimmerten Rahmen schon gut mit Waben bebaut und sind nun mit einem täglichen Schlupf von etwa 1500 neuen Arbeiterinnen dabei, ihre volle Stärke von 70000 Bienen pro Volk zu erreichen. Das erste Honigschleudern dürfte auch nicht in allzu großer Ferne sein, bis zum Schulfest gibt es den eigenen Honig in Gläser abgefüllt, nur die Etiketten dafür müssen wir noch entwerfen. Das wird eine unserer nächsten Aufgaben werden. Von dem Erlös werden weitere Anschaffungen gemacht werden, etwa Verbrauchsmaterialien, die das ganze Jahr über anfallen.

Und wie soll es weiter gehen? Geplant ist, dass sich aus diesem NWT-Modul eine Imkerei-AG entwickelt, so dass ab dem nächsten Schuljahr Schülerinnen und Schüler ab der 6.Klassenstufe das Imkern am JGG erlernen können.

Neue Entwicklungen mit unserem Imkern werden wir an dieser Stelle veröffentlichen. Wir freuen uns über Interesse und sind auch gerne bereit Fragen zu beantworten. Sollten begeisterte Leser dieses Artikels dieses Projekt ebenfalls als förderungswürdig erachten, dann freuen wir uns natürlich über weitere Spenden. Sie kommen zu 100% dem Projekt und natürlich den Schülern zu Gute!!