Studienfahrt Costa Brava 2016

Am Samstag, den 17.09.2016, begann für 30 Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer Frau Rastall, Herrn Scherer und Frau Weißmann die Reise an die Costa Brava, genauer gesagt nach Playa de Aro. Den Touristenort, der etwa eine Stunde nördlich von Barcelona liegt, erreichten wir am Sonntag Vormittag ohne Komplikationen. Auf unserer ca. 16 stündigen Busfahrt, legten wir einen Zwischenstopp im Museum des spanischen Künstlers Salvador Dalí in Figueras ein.
Danach ging die Fahrt zu unserem Hotel weiter, in dem einige unserer Zimmer einen direkten Blick auf das Meer, die Poolanlage des Hotels und am Morgen auch auf die wunderschönen Sonnenaufgänge boten. Den restlichen Tag verbrachten wir damit, uns die Umgebung unseres Hotels ein wenig genauer anzuschauen und die Pflanzen der Region und ihre Anpassungsstrategien durch Referate unserer Mitschüler näher kennenzulernen. Den ersten Abend ließen wir alle gemeinsam auf der Hotelterasse ausklingen, während wir zusammen sangen und Gitarre spielten.
Unser erster Tag in Katalonien begann mit einer kleinen Einführung ins Schnorcheln, da es für einige das erste Mal war, sich mit Tauchermaske, Schnorchel und Flossen im Wasser fortzubewegen. Nachdem die ersten Berührungsängste überwunden waren, stürzten sich alle ins Wasser, um die Organismen des Mittelmeers zu entdecken und Seeigel für unsere anstehenden Versuche zu finden. Jedoch waren nicht die Seeigel der Fang des Tages, sondern ein Seestern, eine Spiegeleiqualle, eine Seegurke und einige Fische. Der Oktopus, den einige von uns ebenfalls schon im Netz hatten, stellte seine Intelligenz unter Beweis und entwischte gewandt in eine Felsspalte.
Nach unserer Taucheinheit begaben wir uns in ein kleines Bootshaus am Strand, das wir während unseres Aufenthalts als Labor nutzten, um die Befruchtung bei Seeigeln durch-zuführen und uns daraufhin die Zellteilung unter dem Mikroskop anzusehen. Das Abendprogramm hielt einen Vortrag von Herrn Dr. Rastall für uns bereit, der uns auf durch den Menschen geschaffene Umweltprobleme aufmerksam machen sollte.
„Ab nach Barcelona!“ war das Motto des Dienstags, wobei es für viele der erste Besuch in der Millionenstadt war. Auf dem Programm stand natürlich der Besuch der Sagrada Família, der von Antonio Gaudí entworfenen, und bis heute unvollendeten, Kirche. Danach begaben wir uns zur Plaza de Cataluña, an der wir uns aufteilten, um Barcelona auf eigene Faust zu erkunden. Die meisten von uns schlenderten dabei die Promenade („Las Ramblas“) entlang und gerieten dann zum berühmten Markt von Barcelona, der Boquéria. Gegen Abend trafen wir uns wieder, um gemeinsam die kulinarische Facette Barcelonas zu erkunden, indem wir verschiedene Tapas kosteten. Anschließend begaben wir uns nach einem schönen, aber laufintensiven Tag wieder zurück zum Bus, um in unser Hotel zurückzukehren.
Der Mittwoch hielt ein weiteres Highlight für uns bereit, nämlich das Schnorcheln bei den Medes-Inseln. Diese Inseln sind ein Naturschutzgebiet, da es dort eine enorme Vielfalt an Fischen, Weich- und Krustentieren gibt. Zusammen mit unseren Snorkle-Guides begaben wir uns per Boot zu diesem einzigartigen Naturschutzgebiet und entdeckten in Kleingruppen beispielsweise Barrakudas, einen Skorpionfisch und einen Zackenbarsch, viele Steckmuscheln, Schwärme verschiedener Brassen und weitere außergewöhnliche Lebewesen.
Nach unserem kleinen Schnorchelgang stand noch der Besuch im Fischereimuseum und in der Fischversteigerungshalle in Palamós an. Gegen Abend wurde es bei unserer Strandolympiade noch einmal sportlich. In verschiedenen Teams traten wir bei unterschiedlichen Wettbewerben gegeneinander an, wie z.B. Fußballgolf oder Völkerball. Während der einzelnen Spiele wurde viel gelacht, aber trotzdem hart gekämpft.
Am vorletzten Tag unseres Aufenthalts stand nun noch die Küstenwanderung bevor. Für den manchmal sehr anstrengenden und steinigen Weg wurden wir mit einer atemberau-benden Aussicht auf die Natur und das Meer an der Costa Brava entschädigt. Unterwegs beschäftigten wir uns mit der Geologie der Küste, mit der Anpassung der Vegetation an das Klima des Mittelmeerraums und mit ihren Degradationsformen Macchia und Garrigue, deren Vertreter wir vor Ort kennenlernten. Am Nachmittag begaben wir uns zurück an den Strand, um uns von der Wanderung zu erholen und ein wenig Beachvolleyball zu spielen.
Ein weiteres Highlight sollte an diesem Abend folgen: das Nachtschnorcheln. Sieben Schülerinnen und Schüler begaben sich bei völliger Dunkelheit, ausgestattet mit Taschenlampen, in das tiefschwarze Wasser, um dort ein Phänomen zu betrachten, das man bei Tageslicht nie und sonst nur sehr selten zu Gesicht bekommt: die Biolumineszenz. Durch das Bewegen der Hand unter Wasser, erschienen gelb leuchtende Lichtpunkte, die mit bloßem Auge sehr gut zu erkennen waren. Erzeugt werden diese Lichtblitze von winzigen planktischen Organismen.
Am Abreisetag hatten wir die Möglichkeit einen Fisch und einen Tintenfisch zu sezieren, um uns deren Organe und inneren Aufbau genauer anzusehen.
Daraufhin nahmen wir unsere letzte Mahlzeit im Hotel ein, um gestärkt die Heimreise antreten zu können. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, fuhren wir zurück in Richtung Deutschland. Einerseits waren wir froh wieder zu Hause zu sein und ein wenig Schlaf zu bekommen, aber andererseits hatten wir auch eine tolle Zeit mit vielen schönen Erlebnissen und großartigen Erfahrungen und hätten gerne noch ein paar Tage im sonnigen Katalonien verbracht.
Auf unserer Fahrt legten wir einen Zwischenstopp in Südfrankreich ein, wo wir das Hominiden-Museum in Tautavel besuchten, da ganz in der Nähe fossile Überreste eines Menschen gefunden wurden, der vor über 450 000 Jahren gelebt hat: ein Vertreter der Art Homo erectus, der erste Europäer. Auch bei Heidelberg gibt es einen Fund dieser Menschenart.
Die Rückfahrt verlief ebenfalls ohne Probleme, so dass wir am Samstagmorgen von einer Studienfahrt zurückkehrten, von der wir alle sehr viel mitgenommen haben, sei es über Spanien und seine Kultur, über das Meer und all das Leben in ihm oder über unsere Mitschüler. Alles in allem kann man sagen, dass wir gemeinsam eine wunderschöne Zeit verbracht haben!
Autor: Milena Geiger, K2