Trauer um Eberhard Oettinger – erster Schulleiter am Peter-Petersen-Gymnasium

In Trauer nehmen wir Abschied von unserem ehemaligen Schulleiter Herrn
Eberhard Oettinger
Oberstudiendirektor a.D.
Herr Oettinger war von 1972 – 1992 erster Schulleiter
des Peter-Petersen-Gymnasiums, Mannheim Schönau.
Wir bauten auf dem, was er als Basis legte,
und wuchsen an dem, was er als Idee formulierte.

Eberhard Oettinger 1985 bessere Qualität1985

         AAA_6722 - Kopie (3)Februar 2014 bei der Einweihung des Neubaus

Nachruf (Mannheimer Morgen):

Nachruf: Langjähriger PPG-Leiter Eberhard Oettinger verstorben

Geradliniger Lehrer, herzlicher Mensch

Zwei Jahre ist es her, da hatte Eberhard Oettinger noch einmal in der ersten Reihe gesessen. Am 31.  Januar 2014 war es, als seine alte Schule den nächsten Schritt in die Zukunft ging. Mit neuem Gebäude und neuem Namen. 40 Jahre früher hätte das dem damaligen Peter-Petersen-Gymnasium so mancher nicht zugetraut: dass Oettinger es als erster Schulleiter gegen alle Bedenken zu einer festen Größe machen würde. Nun trauert die Schule mit der Familie um ihren Gründer: In der vergangenen Woche ist Oettinger im Alter von 85 Jahren gestorben.

„Wir bauten auf dem, was er als Basis legte und wuchsen an dem, was er als Idee formulierte“, schreibt das Johanna-Geissmar-Gymnasium, wie das „PPG“ heute heißt, in seiner Traueranzeige. 1972 wurde Oettinger erster Leiter dieser Schule, die er gegen Widerstände aufbaute: ein Gymnasium nicht nur für Kinder aus bürgerlichen Familien, sondern auch für die Arbeiterviertel des Mannheimer Nordens? Diese Idee wurde belächelt, sogar als Totgeburt abgetan, wie der heutige Schulleiter Ingo Leichert erzählt. Oettinger aber schaffte es, dass das PPG, zunächst als reine Mittelstufenschule geplant, seinen Bildungsauftrag erfüllt. Auch für Kinder, denen der Bildungsaufstieg nicht in die Wiege gelegt war.

Ein konservativer, katholischer Mensch mit einer eigentlich sehr sozialdemokratischen Aufgabe: Bei Oettinger war das kein Widerspruch. Er sei ein strenger und geradliniger Lehrer gewesen, der „klare Kante“ zeigte, aber auch ein herzlicher Mensch, erzählen ehemalige Schüler. Ein jovialer Rektor, der sich um seine Leute kümmerte – egal, welcher sozialen Schicht sie angehörten. „Er wollte immer nur das Beste für seine Schüler“, sagt Ursula Reiff, die lange seine Stellvertreterin war.

Da dieses Gymnasium im Mannheimer Norden immer belächelt wurde, ging es dem Mathematiker auch darum, dass seine Schüler Leistung zeigen im Wettbewerb mit den ehrwürdigen Altbau-Gymnasien der Innenstadt. Gegen die Widerstände einiger Lehrer setzte er durch, dass alle Klassen eines Jahrgangs zur gleichen Zeit die gleichen Arbeiten schrieben. Auch andere Eigenschaften, die das Gymnasium heute prägen, gehen auf ihn zurück: zum Beispiel die Begabtenförderung und das offene Lehrerzimmer. Schon früh zeigte sich, dass sich Oettingers Kampf für das „Experiment“ PPG lohnte. „Nach drei, vier Jahren hatten wir die höchsten Anmeldezahlen in Mannheim“, erzählt Leichert.

Auch mit dem langjährigen Schulbürgermeister Manfred David, Eltern und Förderverein arbeitete Oettinger intensiv zusammen. „Wenn er in einen Raum kam, kam Leben in den Raum.“ So drückt es Helga Weber, lange Vorsitzende des Fördervereins, aus. „Er war jemand, der Mut machen konnte.“ Die Begeisterung für seinen Beruf hat Oettinger an seine zwei Töchter weitergegeben, die beide Lehrerinnen sind. Zu seinen Kollegen hat er lange Kontakt gehalten, in seiner Heimat Friedrichsfeld hat er sich etwa im Ältestenkreis engagiert. Dort wurde er gestern beigesetzt. fab

© Mannheimer Morgen, Freitag, 29.01.2016

http://www.morgenweb.de/mannheim/stadtteile/schonau/geradliniger-lehrer-herzlicher-mensch-1.2618133

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