Vamos a Bilbao! -Schüleraustausch 2016/17

Auch dieses Jahr hatten unsere „Spanisch Experten“ der 10. Klasse die Möglichkeit einen Austausch mit der CEP Luis Briñas Santutxu-Schule in Bilbao/Spanien zu machen. In Begleitung einiger Neuntklässler, von Frau Grader und Herrn Schmidl, durften wir eine ereignisreiche und schöne Zeit im Baskenland erleben.

Das ganze Abenteuer begann am Donnerstag, den 20. Oktober 2016 um 11:30 Uhr am Waldhof Bahnhof, denn von dort aus fuhr unser Zug Richtung Frankfurt Flughafen ab. Nach wenigen Komplikationen mit der Polizei am Flughafen (man kann eben nicht alles in den Flieger schmuggeln, Pech aber auch) konnten wir dann endlich um 16 Uhr den Flug in Richtung Bilbao antreten. Nach ungefähr zwei Stunden Flug kamen wir wohlauf, aber leicht angeschlagen an. Auf einem kleinen Platz vor der Schule trafen wir dann das allererste Mal auf unsere Austauschpartner. Jedoch wurde es uns nicht so einfach gemacht, denn die Spanier hatten sich verkleidet, und wir mussten anhand kleiner Plakate zu unseren Persönlichkeiten unsere Partner finden. Anschließend gingen wir alle in unsere Gastfamilien . Der Großteil von uns lebte nah an der Schule, sodass wir in der kommenden Woche die Möglichkeit hatten, bis in den späten Abend zusammen Zeit zu verbringen.

Selbst in Spanien konnten wir der Schule nicht entfliehen, denn direkt am zweiten Tag ging es um 8:20 Uhr in die Schule, in der wir eine Führung durch die Schule bekamen und wir am Unterricht teilnehmen durften. Nach drei Stunden „Lengua Castellana“ (vergleichbar mit unserem Deutschunterricht auf Spanisch) hatten wir zum krönenden Abschluss Sportunterricht, der mit typisch baskischen Spielen ausgefüllt wurde. Einige von uns aßen in der Mensa zu Mittag, und wenn sich bei uns in Deutschland noch jemand über eine „laute“ Mensa beschwert, dann sollte derjenige sich lieber nicht in die der Spanier reintrauen, in der die Lautstärke wirklich kaum zu toppen ist.

Das Wochenende startete mit einem Spaziergang im sogenannten „Europa-Park“, nur dass wir Deutschen davon anfangs ein ganz anderes Bild hatten. Es ist nämlich kein Freizeitpark, sondern eher zu vergleichen mit unserem Luisenpark. Nicht lange hat es gedauert und schon wieder machten wir eine harmlose Bekanntschaft mit der Polizei. Im Gegensatz zu deutschen Polizisten nämlich wird man in Spanien bei freundlichem Zuwinken sogleich verdächtigt. Am Nachmittag wurden wir dann auch schon gleich mit der ersten spanischen Sitte konfrontiert, denn in Deutschland wäre es nicht möglich, eine Stunde zu einem Fußballspiel zu spät zu kommen. Während die Deutschen sich um die Pünktlichkeit sorgten, gingen die Spanier gelassen etwas zu essen kaufen. Dieser Brauch hat uns auch den Rest der Woche begleitet, genauso wie das späte Abendessen, gewöhnlich um 22:00Uhr.

Am nächsten Tag wurde es dann für einige von uns interessant, denn es ging zum Strand Neguri, wo ein Journalist zufällig auf uns aufmerksam wurde und netterweise Gruppenbilder von uns allen machte.

Die neue Woche fing mit einem Ausflug nach San Sebastian an, jedoch ohne die spanischen Schüler. Unter uns machten wir einen Spaziergang entlang des tosenden Meeres und danach einen entspannten Besuch in einem Aquarium. Auf dem Weg zum „Peine del Viento“, einer Eisenkonstruktion des baskischen Künstlers Chillida, liefen wir noch am wunderschönen Strand entlang.

Auch am sechsten Tag startete der Tag im Luis Briñas – diesmal mit Kunstunterricht.Danach führten wir eine Theaterszene auf Baskisch für die Deutschen und auf Deutsch für die Basken vor. Wir mussten uns gegenseitig trainieren, vorbereiten und Hilfestellung bei der Aussprache und Betonung geben – amüsant war das für beide Seiten. Am Nachmittag ging es dann ins Casco Viejo, die Altstadt Bilbaos, um eine historische Stadtrallye mit den Austauschpartnern durchzuführen.

Der nächste Tag brachte einige Anstrengungen mit sich, denn in aller Frühe bestiegen wir (mit der Bergbahn…) den Artxandaberg, auf dem wir mit einer atemberaubenden Aussicht „belohnt“ wurden. Kurze Zeit später machten wir uns auf in Richtung Guggenheim Museum. Dort bekamen wir eine englische Führung durch das populäre Kunstmuseum. Zum Abschluss ging es hoch hinauf auf die Puente Colgante in Portugalete, eine Hängebrücke mit der ältesten Schwebefähre der Welt.

Am vorletzten Tag stand Endspurt an, diesmal führte es uns mit der gesamten Klassenstufe der Spanier nach Gernika. Zuerst zur Casa De Juntas De Gernika, dem Parlamentshaus, und anschließend zum Museo de la Paz, dem Friedensmuseum, das eine wichtige historische Bedeutung hat. Zuletzt wurde noch ein letztes Mal unsere Kondition auf die Probe gestellt, denn es ging am Nachmittag nach San Juan de Gaztelugatxe, dem Drehort von Game of Thrones, was für alle Fans ein besonderer Moment war. Es war ein anstrengender Aufstieg mit 237 Treppenstufen, sowie steilen Pfaden. Doch auch dieses Mal wurde die Anstrengung mit einer faszinierenden Aussicht vom Höhepunkt der Insel belohnt. Am Abend waren wir dann alle gemeinsam, einschließlich der Lehrer, im „Wok“ essen, da uns die Gemeinschaft am letzten Abend zusammen sehr wichtig war. Es wurde ein gemütlicher Abend, bis wir uns um 22:30 Uhr dann dazu entschlossen, den Heimweg anzutreten. Aber davor gingen wir noch zu unserem Treffpunkt vor der Schule, wo wir, wie jeden Abend, noch zusammen Zeit verbrachten, was schon zur Gewohnheit wurde und wir in Deutschland auf jeden Fall vermissen werden.

Tag 9 – Was für uns bedeutete, dass das Abenteuer seinem Ende entgegensieht. Da, wo alles anfing, endete es auch wieder. Nach einem tränenreichen Abschied ging es dann auf direktem Wege wieder nach Hause und auf einmal standen wir wieder am Waldhof Bahnhof, an dem unsere Familien schon auf uns warteten.

Was uns diese eine Woche Spanien gebracht hat? Wir haben gelernt, dass man auch ohne Pünktlichkeit rechtzeitig an Ort und Stelle sein kann und die spanische Kultur sehr vielfältig und herzlich ist. Das hat man auch an den Gastfamilien gemerkt, die uns alle sehr offen und freundlich aufgenommen und uns für eine Woche ein neues Zuhause gegeben haben. Wir haben gelernt auf neue Menschen zuzugehen, sich zu öffnen und neue Freunde zu finden. Außerdem merkten wir alle, wie sich unser Spanisch ja doch ziemlich verbessert hat . Wir sind alle wirklich sehr froh, dass wir das alles erleben durften. Und hiermit auch ein großes Dankeschön an unsere Lehrer, die diesen Austausch so abwechslungsreich und, wie man sieht, erfolgreich gestaltet haben.

Cecilia Ho (10.2) & Angelina Ruppel (10.1)