Arizona – Wüste, Skorpione und Schlangen? – Oder Regen, Schnee, Sonnenuntergänge

Die JGG-Schülerin Sonja Geef verbringt gerade ein Auslandsjahr an einer Highschool in Arizona/USA. Für unsere Webseite hat sie einen ersten Bericht verfasst:

Ankunft:

Am Freitag, den 31. Juli um 10.55Uhr hob mein Flugzeug ab und mein Austauschjahr in Amerika begann. Da mein letzter Schultag in Deutschland mittwochs, derselben Woche stattfand und mein erster Schultag in Amerika schon am 3. August begann, bestanden meine Sommerferien dieses Jahr aus vier Tagen. Dies nahm ich jedoch gerne in Kauf, um Amerika besser kennenzulernen. Nach einer Stunde und 45 Minuten landete ich in London und stieg in ein weiteres Flugzeug, das mich nach 10 Stunden und 40 Minuten sicher in Phoenix, Arizona absetzte. Gespannt und aufgeregt wollte ich das Flugzeug verlassen und meine Gastfamilie, die ich nur durch Nachrichten, die wir uns schrieben, kannte, kennenlernen. Leider regnete es bei unserer Ankunft sehr, sodass das Flugzeug, das schon auf dem Flughafen gelandet war, nicht an unser Gate andoggen durfte. Aus diesem Grund mussten wir uns wieder hinsetzten und ich unterhielt mich weiter mit einem deutschen Ehepaar, das auf dem Weg ihre Tochter während ihres Austauschjahres zu besuchen. Nach einer halben Stunde durften wir dann endlich das Flugzeug verlassen und ich machte mich auf den Weg zum Ausgang und entdeckte meine Gastschwester und Gastmutter sofort. Sie umarmten mich zur Begrüßung und gaben mir eine kleine Tüte als Wilkommensgeschenk, die eine wiederauffüllbare Wasserflasche und ein Badehandtuch enthielt. Wir fuhren mit dem Auto zu meinem zukünftigen Zuhause und stoppten nur einmal bei IKEA, um zu Abend zu essen. Da es zu deutscher Zeit schon vier Uhr morgens war, fielen mir während der dreistündigen Autofahrt schon bald die Augen zu.

Am nächsten Morgen wachte ich schon früh auf und konnte endlich mein neues Zuhause erkunden. Meine Gastfamilie besteht aus fünf Personen. Tyler, der Älteste ist im Militär und deswegen nicht Zuhause. Aus diesem Grund hatte ich sein Zimmer erhalten, das meine Gastmutter sogar für mich gestrichen und neu eingerichtet hatte. Mein Gastvater, Troy, muss für dieses Jahr in Rhode Island arbeiten und ist deswegen auch nicht Zuhause, jedoch wird er uns besuchen kommen. Meine älteste Gastschwester, Alayna, ist 18 Jahre alt und wird zwei Wochen, nachdem für mich die Schule beginnt, aufs College gehen und dort auch einziehen. Da ihr College jedoch nur eineinhalb Stunden von unserem Zuhause entfernt ist, werden wir sie jedes zweite Wochenende entweder besuchen oder sie wird uns besuchen kommen. Die Jüngste der Familie, Lydia, ist genauso alt wie ich, 16 Jahre, und wir werden dieselbe Schule besuchen und haben sogar zwei Fächer zusammen.

Heute besuchten wir meine neue Schule: „Buena High School“, um meinen Stundenplan abzuholen, mich anzumelden und meinen Schulausweis zu machen. Die Schule war riesig, viel größer als unsere Schule, da es die einzige High School für den ganzen Distrikt ist.

Kirche:

Sonntags morgens besuchten wir die Kirche meiner Gastfamilie: „Thunder Mountain Community Church“. Schon beim Eintreffen realisierte ich schnell, dass sie sich von unseren Kirchen sehr unterschied. Rechts und links neben dem Altar hingen zwei riesige Leinwände und es standen mehrere E-Gitarren, Mikrofone und ein Schlagzeug auf der Bühne. Zu Beginn bat uns ein Sänger zum Singen aufzustehen und wir begannen mit Hilfe der Texte, die auf den Leinwänden erschienen, zu modernen Kirchenliedern zu singen. Es machte sehr viel Spaß! Nach dem Singen erschien der Pfarrer in Hemd, Jeans und normalen Schuhen auf der Bühne und begann zu predigen. (Später erklärte mir Patti, meine Gastmutter, dass alle Pfarrer dieser Kirche sich leger kleiden, damit ärmerer Menschen, die sich keine teure Kleidung leisten können, nicht ausgeschlossen fühlen. Dies ist jedoch nicht in allen Kirchen hier der Fall.) Interessanterweise nutzten die Pfarrer auch einen kurzen Ausschnitt aus Filmen oder ein Video. So ging es in einer Predigt um das Thema „Wollen“. Dafür sahen wir einen kurzen Ausschnitt aus „Willy Wonka´s Chocolate Factory“, worin das Mädchen, das von ihren Eltern immer alles bekommt, über ihre Wünsche singt. Daraufhin fragte uns der Pfarrer, ob wir uns auch manchmal so fühlen und begann seine Predigt. Ich persönlich finde diese Art von Predigt interessant und für unser Alter ansprechend.

Am Abend des selben Tages besuchte ich mit meinen Gastschwestern die sogenannte „Youth Group“. Dabei handelt es sich um eine Art Kinder und Jugendgottesdienst. Zu Beginn singen Kinder und Jugendliche jeden Alters zusammen. Danach verlassen alle, die noch nicht in der Middle School oder höher sind, den Raum um an einen anderen Gottesdienst zu haben. Mit den übriggebliebenen haben wir dann einen eigenen Gottesdienst und gehen danach, nach Geschlecht und Alter, getrennt in Kleingruppen in Räume und reden über die Predigt. Außerdem gibt es sogenannte „Life updates“, wobei man über sein Leben reden kann.

Schule:
An meinem ersten Schultag verließen wir um 6:10 Uhr das Haus und meine Gastschwester fuhr uns in die Schule. Die Schule beginnt um 7:20 Uhr und endet um 14:48 Uhr. Für mich beginnt mein Schultag jedoch schon um 6:35Uhr, da ich „Marching Band“ als Schulfach gewählt habe und dieses in der sogenannten „Zero Hour“ (6:35 Uhr) beginnt und auch während der zweiten Stunde weitergeht.

Im Laufe des Lebens eines Amerikaners geht er in den Kindergarten, auf die „Primary School“ (1. bis 6. Klasse), Middle School (7. und 8. Klasse) und High School (9. Bis 12. Klasse). Klassen in der „Primary und Middle School“ kann in manchen Staaten variieren, sodass man manchmal schon in der sechsten Klasse auf die Middle School wechselt, jedoch bleibt die Aufteilung der Klassen in der High School immer gleich. In der High School haben die unterschiedlichen Stufen auch spezielle Namen. So sagt man nicht, dass man z.B. 10.Klässler ist. In diesem Fall antwortet man, das man „Sophmore“ ist. (9. Klässler = „Freshman“; 10. Klässler = „Sophmore“; 11.Klässler = „Junior“; 12.Klässler = „Senior“) Auffallend ist, dass es in Amerika auch keine weitere Unterteilung gibt, da es weder Haupt-, Realschulen noch Gymnasium, gibt. Hier geht jeder auf dieselbe Schule. So ist es nicht verwunderlich, dass meine High School hier riesig ist und extrem viele Schüler hat, da es keine weiteren High Schools in diesem Distrikt gibt. Auch interessant ist, dass jeder Schüler jeden Tag dieselben sechs Fächer hat. Des Weiteren hat man jeden Tag, außer Donnerstag, bis 14.48 Uhr Schule und kann trotzdem jeden Tag auf den nächsten Tag Hausaufgaben aufhaben. Donnerstag ist der sogenannte „Short release- day“. Dabei ist jede Stunde um die Hälfte verkürzt, sodass man schon um 12.00 Uhr aus hat. Nach der Schule warten gelbe Busse vor der Schule um jeden Schüler in seinem Distrikt abzusetzen. Die Busse haben schmale Bänke statt Einzelsitze und haben weniger Beinfreiheit, als Unsere in Deutschland. Diese Schulbusse fahren nur Schüler dieser Schule nach Hause und man muss beim Einsteigen seinen Schülerausweis zeigen, jedoch kosten sie nichts. Da man nie die erste Stunde oder die letzte Stunde frei haben kann, bringen die Busse die Schüler immer zur selben Zeit in die Schule und holen sie wieder ab.

Auch anders sind die sogenannten „Security Guards“, die “Polizei der Schule“. Sie kontrollieren die Gänge und sorgen dafür, dass der sogenannte „Dress Code“ (Eine Vorschrift, die besagt, was jeder Schüler tragen darf.) eingehalten wird. Da man nie einen Grund hat das Klassenzimmer während des Unterrichts, außer um die Toiletten aufzusuchen, zu verlassen, können sie schwänzende Schüler schnell entdecken. Keinem Lehrer ist es erlaubt seine Schüler, wenn auch nur 5 Minuten, vor dem Klingeln herauszulassen. Falls ein Schüler die Toilette benutzen muss, erhält er von den meisten Lehrern einen kleinen Zettel, der den Namen, die Uhrzeit, das Datum und die Unterschrift des Lehrers enthält. Manche Lehrer finden dies übertrieben und haben Toilettenpässe, die man sich einfach nehmen darf oder lassen ihre Schüler einfach gehen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Lehrer die zu Beginn des Halbjahres vier oder zwei Toilettenpässe austeilen und es den Schülern übrerlassen sie zu benutzen. So kann man am Ende des Halbjahres den Pass zurückgeben und erhält 20 oder 50 „Extra credit points“, die machen Schülern helfen können ihre Noten anzuheben.

Diese Toilettenpässe werden aber auch oft in Anspruch genommen, da man zwischen den Stunden nur 5 Minuten Zeit hat und diese meistens damit verbringt zu seinem nächsten Klassenzimmer zu laufen. Bis zur Mittagspause um 11:55 Uhr hat man nämlich keine weitere Pause.

Ein weiterer großer Unterschied spielt sich zu Beginn der ersten Stunde ab. Dabei werden die Schüler gebeten sich zu erheben und sagen zusammen mit der Person in der Sprechanlage die „Pledge of Allegiance“. Dabei drehen sich die Schüler und Lehrer zu der nächsten amerikanischen Flagge, mit der rechten Hand auf dem Herzen und sagen: „ I pledge allegiance to the flag of the United States of America and to the Republic, for which it stands one nation, under God, indivisible, with liberty and justice for all.“ Danach werden die Schüler aufgrund eines „Moment of Silence“ gebeten kurz still zu sein und ein Schüler hält dann eine kurze Ansprache, gefolgt von der Ansage, was es heute zu Mittag und morgen zum Frühstück gibt. Daraufhin beginnt der normale Unterricht. Zu Beginn der dritten Stunde gibt es dann eine weitere Ansprache durch das Mikrofon. Dabei werden meistens die Aktivitäten und Clubs aufgeführt, die an diesem Tag stattfinden. Auch werden Siege der Sportmannschaften und Clubs angesagt und beendet wird die Ansage mit den heutigen Geburtstagen der Schüler und Lehrer.

Freitag ist eine Art besonderer Tag der Woche. An diesem Tag tragen normalerweise fast alle Schüler blau, da dies die Schulfarbe ist und sie damit ihren „School Spirit“ zeigen. Auch stürmen wir als „Marching Band“ vor jedem Footballspiel oder besonderem Ereignis die Hallen. Dabei spielen wir abwechselnd zwei Lieder, während wir zu Beginn der ersten Stunde durch die Gänge laufen. Die Schüler und Lehrer stehen dann vor den Klassenzimmern und hören zu und klatschen meist. Danach treffen wir uns im Foyer der Schule und spielen immer ein anderes Lied, z.B. „Uptown Funk“. Daraufhin feuern die Cheerleader das jeweilige Sportteam an, z.B. das Footballteam. Zum Schluss feuert z.B. das Footballteam sich selbst an, während alle Schüler und Lehrer um sie herum stehen und zuschauen. Sobald wir fertig sind, geht jeder wieder in sein Klassenzimmer und der Unterricht beginnt. Außer der Marching Band und den Sportlern weiß normalerweise Niemand, wann wir dies als nächstes machen, da unser Direktor das Datum immer entscheidet. Es macht sehr viel Spaß und heitert viele Schüler auf.

In dieser Schule gibt es auch einen sogenannten „Dress Code“. Dabei handelt es sich um Regeln, die erklären, was die Schüler nicht in der Schule tragen dürfen. So ist es verboten irgendeine Art von Kopfbedeckung zu tragen. Auch dürfen die Mädchen keine Tanktops und die Jungen keine Muscleshirts tragen. Die Träger der Tops müssen an der Schulter eine drei Finger Breite haben. (Zeige,- Mittel,- und Ringfinger) Man darf Tanktops tragen, wenn man eine Jacke darüber anhat und diese auch nicht vor hat auszuziehen. Auch die Hosen- und Kleid Länge ist vorgeschrieben. Jeder Schüler muss stehend in der Lage sein, Hosen-oder Kleiderstoff anfassen zu können, wenn deren Arme ausgestreckt rechts und links von ihren Körper herunterhängen. Wenn einer der Schüler gegen diese Kleiderordnung verstößt, wird er oder sie zu einer zuständigen Person geschickt, die sie dann nach Hause schickt. Dort muss man dann ordnungsgemäße Kleidung anziehen und zurückkommen. Es ist nicht erlaubt Kleidung aus Taschen herauszuholen und sie dann anzuziehen, oder die mitgebrachte Jacke wieder überzuziehen. Jogginghosen, auf der anderen Seite sind erlaubt.

Clubs, Sportarten, Fächer und Aktivitäten in der Schule:

Nach der Schule kann jeder Schüler an Clubs oder Sportarten teilnehmen. So gibt es unter anderem den „Sister Cities Club“, bei dem die teilnehmenden Schüler, Austauschschüler aus Deutschland und Mexico für ein- bis zwei Wochen aufnehmen und diese Länder auch besuchen werden. Auch kann man einem Club beitreten, der Roboter baut und auf Wettbewerbe in den Staaten geht. Weitere Clubs sind zum Beispiel „Mountainbiking“ (Man nimmt auch an Wettbewerben teil und praktiziert es als Sportart), „Key Club“, „Fashion Club“ und viele mehr.

Da die Schule nicht viel Geld hat, macht jede Sportart mindestens ein „Fundraiser“. Dabei verkaufen sie unter anderem Kekse, Donuts und Rabatte in Restaurants. Einen Teil des Gewinnes bekommt man zurück und Sportler bekommen davon dann z.B. T-Shirts und auch die Busfahrten zu den Spielen werden damit abgedeckt.

Auch kann man sich an mehreren Sportarten beteiligen. Dabei sind die Sportarten in drei Quartale eingeteilt:

Im ersten Quartal kann man folgende Sportarten ausprobieren:

Boys & Girls Golf, Football, Cross Country (Laufen), Boys & Girls Swim and Dive (Schwimmen), und Girls Volleyball

Das zweite Quartal enthält:

Boys & Girls Basketball, Girls & Boys Soccer, Boys Wrestling

Das dritte Quartal enthält:

Girls Softball, Boys Baseball, Girls & Boys Tennis und Boys Volleyball, Track

In Amerika ist es der Fall, dass man seine Sportarten meist durch die Schule ausübt und man findet hier selten Schüler, die dies anders machen. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Da dieses Sportarten über das Jahr wechseln und immer nur ein paar Monate andauern, üben die Schüler meist ihre eigene Sportart, sobald die Schulsaison vorbei ist, in einem Club aus, um nicht aus der Form zu kommen. Meistens beginnen die Sportarten eine halbe Stunde nach der Schule, sodass man sich umzieht und dann direkt trainiert. Aus diesem Grund verlässt man die Schule dann auch erst gegen 17:00 Uhr oder später. Dies ist jedoch keine Entschuldigung, sodass jeder Sportler auch trotzdem noch alle Hausaufgaben hat und ihre Trainer auch Einsicht in ihre Noten haben, da man um einen Sport ausüben zu können, einen bestimmten Notendurchschnitt braucht.

Die Schulfächer und der Lehrplan unterscheiden sich auch sehr von dem Unsrigen. So muss man eine bestimmte Anzahl von Schulfächern absolvieren, um seinen Abschluss zu bekommen. Jedes Jahr muss man Mathe und Englisch als Fächer haben. Während des vierjährigen High Schoolaufenthalts sollte man ein Jahr Kunst belegt haben, drei Jahre eine Naturwissenschaft praktiziert haben. (Man darf sich zwischen Physik, Chemie und Biologie entscheiden.) So kann man zum Beispiel drei Jahre nur Chemie oder jedes Jahr eine andere Naturwissenschaft ausprobieren, solange man vorweisen kann, drei Jahre erfolgreich eine Naturwissenschaft absolviert zu haben. Ein Jahr muss man Sport wählen, ein Jahr „US-Constitution“, zwei Jahre eine Fremdsprache (Spanisch, Französisch oder Deutsch) und drei Jahre „US History“. Dies sind ein paar Beispiele für Fächer, die man eine bestimmt Zeit absolvieren muss. Es gibt auch die Möglichkeit, sogenannte „Honors classes“ zu besuchen. Diese sind eine schwierigere Form der normalen Klassen und sehen gut auf Collegebewerbungen aus. Da man eine bestimmte Anzahl von Fächern absolvieren muss, aber nicht festgelegt ist wann, kann es sein, das 9., 10. Und 11.Klässler in manchen Fächern zusammen Unterricht haben.

Natürlich kann man auch viele außergewöhnliche Fächer wählen, um den Stundenplan zu füllen. So gibt es: „Marching Band“, „Chor“, „Fundamentals of Nursing“ (Dabei lernt man alles rund um den Job der Krankenschwester), „Cooking“, „World History“, „Teaching professions“, „Journalism“, „Theater Tec“ (Dabei lernt man alles rund um die Arbeit hinter der Bühne und arbeitet für Shows), „Theater“ „Auto“ (Dabei lernt man alles über Autos und wie man daran arbeitet.) , „Marketing“, “Criminal Justice” und viele mehr.

Mein eigener Stundenplan bestand für das erste Halbjahr aus:

  1. Marching Band                             (6:35 Uhr bis 8:26 Uhr)
  2. Fundamentals of Nursing             (8:31 Uhr bis 9:35 Uhr)
  3. Englisch                                           (9:40 Uhr bis 10:46 Uhr)
  4. Psychologie                                     (10:51 Uhr bis 11:55 Uhr)
  5. Mittagspause                                 (11:55 Uhr bis 12:30 Uhr)
  6. Spanisch                                           (12.35 Uhr bis 13:39 Uhr)
  7. US-History                                      (13:44 Uhr bis 14:48 Uhr)

Marching Band:

Marching Band ist ein Schulfach, das man im ersten Halbjahr belegen kann. Für dieses Fach muss man einzeln vor dem Banddirektor vorspielen. Wir erhalten viele kurze Lieder, die wir an Footballspielen an der Seite spielen, um unser Team anzufeuern. Dabei handelt es sich oft um kurze Lieder wie, „Star Wars“, „Uptown Funk“, „Wipe Out“, „Mickey“ und viele mehr. Diese Lieder schlagen jedes Jahr die Schüler und Lehrer vor und wir stimmen darüber gemeinsam ab. Natürlich darf vor jedem Footballspiel „The Star Spangled Banner“, die amerikanische Nationalhymne, nicht fehlen. Bei jedem Treffer spielen wir unseren „Fight Song“, den wir natürlich, wie die Nationalhymne, auswendig spielen können müssen. Als Marching Band lernen wir jedes Jahr unsere Show, die unsere Bandlehrer zusammenstellen. Dieses Jahr führten wir den „Red Poppy“ auf. Dabei handelt es sich um ein dreiteiliges russiches Ballett. Dieses Stück müssen wir auswendig spielen können, da wir dabei marschieren müsse. Wir bekommen eine „Drill Card“, die unsere Positionen auf dem Footballfeld alle acht Takte anzeigt. So lernen wir innerhalb von acht Takten quer über das Feld zu laufen und gleichzeitig unser Stück zu spielen. Zusätzlich muss man natürlich im Takt marschieren und dies auf eine spezielle Art tun. So muss man bei jedem Schritt die Ferse zuerst aufsetzten und den Fuß dann abrollen. Auch müssen wir manchmal rückwärts laufen, wenn wir spielen. Dabei müssen wir auf Zehenspitzen, mit ausgestrecktem Knie, rückwärtslaufen und versuchen gerade zu bleiben. Dies alles zusammen ist natürlich sehr schwer und wir übten es täglich eine Stunde morgens draußen. Da uns keine Temperatur davon abhielt zu trainieren, lernten wir schnell bei Hitze ein extra T-Shirt zum Wechseln und bei Kälte einen Pullover mitzubringen. Dieses Fach machte mir persönlich sehr viel Spaß. Wir nahmen auch an drei Wettbewerben teil. Bei dem ersten Wettbewerb erhielten wir nur eine Rückmeldung, da keine andere Marching Band in unserer Klasse antrat. Bei den anderen Zwei erhielten wir beides Mal ein „Excellent“, was sehr gut ist. Unsere Marching Band besteht aus 129 Schülern. Da der eine Wettbewerb weit weg von unserer Schule, aber nur ein paar Stunden von dem Grand Canyon war, blieben wir dort in einem Hotel. So besuchten wir alle an dem folgenden Tag den Grand Canyon, was eine tolle Erfahrung war! Die Schülerinnen und Schüler in der Marching Band sind wie eine große Familie und die Lehrer sehr offen. Man darf während Lunch und nach der Schule zusammen im Band Raum sein, der auch Computer enthält, wenn man Hausaufgaben machen muss. Unser Banddirektor hat immer drei Regeln: „Always do the right thing!”; „Do the best you can with the time you have given.“ and “Show people you care.” Als Marching Band spielen wir auch in der Parade der Militärveteranen und in der Weihnachtsparade. Auch konnte man, wenn man wollte im Dezember während des Schulvormittags „Christmas Spirit“ versprühen. Dabei besuchten wir die Zeitung, ein Altersheim, das Krankenhaus, das Distriktbüro und eine Arztpraxis und spielten viele Weihnachtslieder. Es machte sehr viel Spaß!

Homecoming:

In amerikanischen High Schools hat man jedes Jahr im Oktober den sogenannten „Homecoming“. Dabei handelt es sich um eine Art informeller Schulball. Dieser ist immer nach dem ersten Heimfootballspiel. Die formelle Art dieses Balls ist am Ende des Schuljahres, der sogenannte „Prom“, aber nur für „Juniors“ und „Seniors“ (11. Und 12. Klässler). Für Homecoming tragen die Mädchen kurze Kleider, für Prom meist lange Kleider. Interessant ist, dass falls ein Junge ein Mädchen dafür fragen möchte, muss er das in der „Öffentlichkeit“ tun. (Natürlich kann man auch alleine gehen. Für Homecoming gibt es auch nicht so viele öffentliche Fragen, aber für Prom sollte man das machen.) Diese Homecomingwoche war sehr lustig, da oft Mädchen gefragt wurden, ob sie zusammen auf den Homecoming gehen wollen. Dabei hielten Freunde des Jungen Poster mit der Frage hoch und er überreichte Blumen. Auch wurde ein Mädchen während der Mittagspause gefragt. Dabei stand der Junge mit Blumen auf der Bühne und die ganze Cafeteria wurde leise. Ich persönlich wurde auf Deutsch, während des Geschichtsunterrichts gefragt und bekam auch Blumen. Nett ist auch, dass die Lehrer Schülern, die ihren Freunden während dieser Woche helfen, früher aus dem Unterricht lassen, um pünktlich zum Beispiel ein Plakat hochzuhalten. Diese Woche ist auch anderweitig speziell. So gibt es täglich während dieser Woche Mottos. Montags war das Thema „Dynamic Duo“ und viele Schüler waren entweder Zwillinge, historische Partner oder zum Beispiel auch als Salz & Pfeffer, „Thing 1“ & „Thing 2“ und als vieles mehr verkleidet. Dienstags war „Tie Dye Day“, an dem alles Schüler Batikshirts trugen. Mittwochs war „College Day“, an dem man Dinge mit den Logos eines Colleges trug. Donnerstags war es „Pink out“, alle in pink für Brustkrebs und freitags war es „Class Color Day“. Dabei hatte jede Stufe eine Farbe: Freshman (9.Klasse) weiß, Sophmores (10.Klasse) schwarz, Juniors (11. Klasse) blau, Seniors (12. Klasse) Tarnfarben. „Homecoming“ fand in der Schule fand und ein DJ spielte. Es gab mehrer Aufseher und der Direktor war auch in der Nähe. Es machte jedoch sehr viel Spaß.

Oktoberfest:

Da viele Amerikaner eine Verbindung zu Deutschland haben gibt es auch in meinem Distrikt ein Oktoberfest. Deutsche und Bayrische Flaggen hängen überall im Park, es gibt ein Zelt mir Bierbänken, Bier, Brezeln, Hot Dogs und vieles mehr. Viele Frauen tragen auch Dirndl. Mittlerweile kann man auch überall Brezeln kaufen, jedoch unterscheiden sie sich von Unseren, Sie sind größer, sehr weich und werden mit Butter besprüht. Besonders der Preis unterscheidet sich von dem Unsrigen. Während ein Hot Dog $2 kostet, kostet eine Brezel mindestens $4.

Halloween:

In Amerika wird Halloween ein bisschen anders gefeiert als in Deutschland. Da sie kein Fasching haben, verkleidet man sich als alles, was man möchte. (Es muss nicht unbedingt gruselig sein.) An diesem Tag geht man dann gegen Nachmittag und Abend von Haus zu Haus. In Amerika macht so gut wie jeder Amerikaner mit, die Süßigkeiten in den Läden sind dafür auch extra billiger. Jedes Haus ist geschmückt und manche haben ihre Garagen auch wie echte Geisterbahnen geschmückt und erschrecken die Leute, wenn sie dann plötzlich aufstehen. Es ist sehr schön und macht viel Spaß.

Thanksgiving:

Thanksgiving ist am letzten Donnerstag im November. Dabei beginnt man meistens schon morgens zu kochen und schaut die Thanksgivingparade, die riesig ist und im Fernsehen übertragen wird. Wir feierten Thanksgiving mit der ganzen Familie meiner Gastfamilie. Wir hatten zwei Truthähne ein Kilo Schinken, „Stuffing“, Salat, „Maccaroni & Cheese“, viele Aufläufe, Brot und vieles mehr. Auch hatten wir mehrere Kuchen und Desserts als Nachtisch.

Black-Friday:

„Black-Friday“ ist der nächste Tag nach Thanksgiving. An diesem Tag sind alle Dinge extrem reduziert. So sind zum Beispiel teure Verlobungsringe von $5 995.0 auf $999.99 runtergesetzt. Da diese „Sales“ so extrem sind, übernachten manche Leute schon zwei Tage vor „Black-Friday“ vor den Geschäften, um einen festen Platz in der Schlange zu haben und um auf jeden Fall einen Fernseher, iPhone etc. zu bekommen. Black-Friday beginnt in manchen Geschäften um Mitternacht, in anderen um 4 Uhr morgens und geht bis 12:00 Uhr. Danach haben die Geschäfte wieder ihren normalen Preis.

Weihnachten:

Weihnachten wird in Amerika am Morgen des 25. Dezembers gefeiert. Unsere Adventskalender werden nach und nach jetzt auch in Amerika verkauft, sie gibt es aber erst seit vier Jahren. Deutsche Traditionen wie Plätzchenbacken beginnen jetzt auch mehr Amerikaner, aber nicht so viele wie in Deutschland. Des Weiteren gibt es hier auch keine Weihnachtsmärkte, was Amerikaner, die in Deutschland lebten sehr vermissen. Fast jedes Haus ist auch mit vielen Weihnachtslichtern und Weihnachtsdekoration verziert. Die Amerikaner haben auch alle ihre Weihnachtbäume schon am 1.Dezember im Haus geschmückt aufgestellt. Am 24. Dezember verzierten wir unsere Plätzchen und besuchten meine Gast-Oma, aßen dort gemeinsam, besuchten die Kirche und durften die Geschenke der Verwandten auspacken. Am nächsten Morgen kamen wir im Schlafanzug zu dem Weihnachtsbaum und packten unsere restlichen Geschenke aus. Eine weitere amerikanische Tradition sind die sogenannten „Stockings“. Dabei handelt es sich um große Taschen, die aussehen wir Socken. Darin findet man Süßigkeiten, Socken und praktische Geschenke. Nach dem Auspacken frühstückten wir gemeinsam, schauten einen Weihnachtsfilm und gingen auf den Bergen in unserer Nähe spazieren. Wieder Zuhause wurde ein spezielles Weihnachtsessen gekocht, meistens Schinken mit sehr vielen Beilagen. Wir hatten auch ein bisschen Schnee…-in Arizona!

Silvester:

Am 31. Dezember luden wir viele Freunde eine und hatten eine Silvesterparty in unserem Haus. Dabei schauten wir Silvester in New York, wo sie den großen, angeleuchteten Ball herunterlassen, sodass es genau um 0:00Uhr auf dem Boden ankommt. Silvester ist jedoch nicht so besonders wie in Deutschland. Silvesterraketen sind verboten und kann man nicht kaufen. Es gibt eine paar Silvesterböller, jedoch lange nicht so viele verschiedene Sorten, wie in Deutschland. Da diese Tradition auch noch nicht so lange existiert, knallen auch nicht viele Amerikaner vor ihrem Haus. Natürlich stößt man an Silvester an und es war auch schön und macht Spaß.

Arizona ist ein sehr schöner Teil Amerikas. Jeden Morgen kann man hier wunderschönes Sonnenauf-und Untergänge entdecken. Alle Menschen sind hier sehr offen und nett. Als ich hierher kam erwartete ich starke Hitze und viele ausgetrocknete Pflanzen, jedoch regnet es hier oft und es gibt auch viele grüne Flächen. Auch lernte ich, dass man das Alter eines Kaktus an seinem Aussehen ablesen kann: Jeder Arm eines Kaktus zeigt ein Alter von 100 Jahren. Ich habe sogar schon einen Kaktus mit fünf Armen gesehen! Geschneit hat es hier auch schon mehrmals. Lustig ist auch, dass es in „Flagstaff“, einem Distrikt in Arizona der höher liegt, sehr viel geschneit hat und mehr Schnee hat als die anderen Staaten in Amerika.