Am 22. Januar 2015 fand der 12. Deutsch-Französische Tag im Regierungspräsidium in Karlsruhe statt, der von dem dort ansässigen Centre Culturel Franco-Allemand organisiert wurde. Diese Gelegenheit, an einem grenzüberschreitenden Austausch zwischen der deutschen und französischen Sprache und Kultur teilzuhaben, wollten wir, der Französischkurs der K1, uns nicht entgehen lassen, auch wenn wir hierfür eine gewisse Anfahrtsstrecke mit dem Zug auf uns nehmen mussten. Antwort auf die Frage aus den eigenen Reihen, ob wir denn dort auf „echte Franzosen“ treffen würden, lieferten uns, am Ort der Veranstaltung angekommen, unmittelbar die angeregten Unterhaltungen auf Französisch, die bereits vor Beginn des offiziellen Programms rund um die zahlreichen Informationsstände im Gange waren.
Eröffnet wurde der Deutsch-Französische Tag von Jugendlichen einer Band aus Straßbourg, worauf Begrüßungsworte der Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, dem Bürgermeister der Stadt Karlsruhe sowie dem Direktor des Kulturzentrums folgten. Die Redner erinnerten nicht nur an kürzlich zurückliegende Jubiläen, insbesondere die Unterzeichnung des Elysée-Vertrages zur Besieglung der deutsch-französischen Freundschaft vor nunmehr über 50 Jahren, sondern appellierten auch, dass die beiden Nachbarländer ihre konstruktive Zusammenarbeit in Zukunft erhalten und intensivieren sollten – gerade angesichts der schockierenden Ereignissen in Paris diesen Monats. So befand sich inmitten der vielfältigen Informationsstände, die Auskunft über Austausch- und andere Kooperationsmöglichkeiten gaben, auch ein Stand, der gemäß der Solidaritätsbekundung Je suis Charlie die Möglichkeit zum Innehalten und Gedenken an die Opfer der Attentate bot. Gerne nahmen wir an einer Umfrage über die Sicht von Jugendlichen auf die deutsch-französische Beziehungen teil, bevor wir kreativ tätig wurden: Frau Budig hatte uns nämlich zu einem Atelier d’écriture-slam angemeldet, der von dem sympathischen Poetry-Slammer und Rapper Nico K. in französischer Sprache abgehalten wurde. Mit Wörtern und Ausdrücken zu spielen, die Sprache mithilfe von Rhythmus und Reimen klingen zu lassen und eigene Ideen mit anderen zu teilen, darin liegt der besondere Charakter des Slam, an den Nico K. uns in diesem Workshop heranführte. Unter dem Leitsatz « Tout est permis: sentez-vous libres de faire ce que vous voulez faire. » gab er uns Tipps und Anregungen, wie wir unsere eigenen Texte gestalten und vortragen können. Nachdem wir uns in der Mittagspause dank des kulinarischen Angebots einer elsässischen Hotelfachschule vor Ort stärken konnten, erwartete uns als letzter Programmpunkt schließlich der Vortrag eines Referenten, der uns über die Möglichkeiten des Französischlernens im Internet informierte und uns Links für Grammatik- und Wortschatzübungen, Podcasts, Videoclips, Chansons, Spiele und Online-Nachschlagwerke vorstellte. Diesen Vortrag haben wir ebenso wie den Workshop mit Nico K. als sehr hilfreich empfunden. So lässt sich insgesamt festhalten, dass wir an diesem Tag viel Neues erfahren haben und es ein gelungener erster Ausflug unseres Französisch-Kurses war.
Yasemin Ertunc und Isabell Roth
Hier zuletzt eine kleine Kostprobe aus unserer anschließenden Unterrichtsarbeit zum Slam:
Tout a commencé
avec le traité de l’Elysée.
Maintenant il y a une journée
chaque année le 22 janvier.
Les grandes guerres sont passées
et les pays sont liés d’amitié.
À la journée franco-allemande
on parle les deux langues.
Il y a des gens de différentes nationalités,
des Allemands et des Français.
On échange beaucoup d’informations
pour maintenir la relation entre les nations.
Nous sommes aussi arrivés
pour renforcer cette amitié.
On a fait la connaissance de Nico K,
un homme très sympa,
sans qui le slam ne nous intéresserait pas.
Svenja Budig