Am Montag, dem 29.09.14, machte sich das fast komplette Orchester des Johanna-Geissmar Gymnasiums zu einer 6-tägigen Reise im Rahmen der 24. Schülerbegegnung Sachsen – Baden-Württemberg auf den Weg nach Riesa. Ziel der Veranstaltung war ein gemeinsames Proben mit sächsischen Musikern für ein Festkonzert zum Tag der deutschen Einheit.
Vor 25 Jahren wäre so etwas nicht möglich gewesen. Damals war Deutschland noch in Ost und West geteilt. Und nach dem Mauerfall beschloss man, Schüler aus Ost und West zum gemeinsamen Musizieren zusammenzubringen. Mittlerweile gibt es diese Veranstaltung schon zum 24. Mal. Und unser Johanna-Geissmar-Orchester war auserwählt worden, an dieser ungewöhnlichen Reise in Mannheims Partnerstadt Riesa teilzunehmen. (Bild 01)
Diese Städtepartnerschaft schien uns schon etwas eingerostet zu sein, denn auf dem Straßenschild des zentral gelegenen „Mannheimer Platzes“ mussten wir für unser Gruppenfoto zunächst noch das zweite „n“ im Namen unserer Stadt ergänzen.
Doch ungebrochen erschien uns die sächsische Gastfreundschaft: Nach sechsstündiger Busfahrt wurden wir am Montagnachmittag im Werner-Heisenberg-Gymnasium schon freudig von unseren Gastfamilien erwartet. Tubist Wolfgang schwärmte am nächsten Morgen von seiner Unterkunft in einer alten Villa mit Garten, wo er und drei weitere Orchestermitglieder mit einem Grillabend und einem Lagerfeuer begrüßt wurden.
Am nächsten Tag wurde fleißig in der Stadthalle „Stern“ für das Eröffnungskonzert am Abend geprobt.
In der geräumigen Halle klang das Orchester voll und gewaltig, welch ein Unterschied zu unserem Probenkämmerchen in der Schule!
So konnten wir das Publikum beim Eröffnungskonzert für uns einnehmen und nach unserem Auftritt hieß uns Riesa mit lautem Applaus willkommen.
Am Mittwoch probten wir dann mit den sächsischen Musikern. Wir, das 39-köpfige Blasorchester, mit 4 Schülern des Landesgymnasiums für Musik „Carl Maria von Weber“ aus Dresden und 2 Mitgliedern des Bläserensembles Riesa. Gemeinsam übten wir die Stücke „Equinox“, „Klezmer Karneval“ und „The Second Waltz“ für das Konzert am 3. Oktober und natürlich die Nationalhymne in der „Zeremonialfassung“. Abends fand in der WM-Halle Riesa eine Begegnungsparty statt. Für Musik, Essen und Trinken war gesorgt und auf der Tanzfläche begegnete man sich dann.
Donnerstag erwarteten uns vormittags wieder Stunden voll mit Proben, aber nachmittags fand ein Programm außerhalb des Proberaums statt. Schüler der örtlichen Schulen versuchten uns die Geschichte des alten Benediktiner-Klosters im Zentrum von Riesa nahezubringen.
Dann fuhren wir nach einem kurzen Stopp im Tierpark mit Streichelzoo zum Stolz aller Riesaer: in die „Nudelbude“, wie es meine Gastmutter immer sagte. In der Teigwarenfabrik bekamen wir eine Werksführung mit Nudelproben. Nach der Führung konnte man noch eine Runde durch den Nudelladen drehen. Ob Schokonudeln, Nudeln in Herz- oder Bierkrug Form oder doch die Großpackung Nudeln, kaum ein Schüler stieg nicht mit einer Tüte voller Nudeln ins Auto ein.
Freitag, 3. 10., Tag der deutschen Einheit: Es wurden die letzten Vorbereitungen für das Festkonzert am Abend getroffen. Instrumente und Notenständer wurden im Probenraum eingepackt und in der riesigen Sachsen-Arena wieder ausgepackt.
Nach einer kurzen Stellprobe auf der Bühne hieß es nun warten auf den Auftritt.
Zuerst zeigten die Chöre, was sie in den vergangen Tagen erarbeitet hatten. Dann spielten wir die Nationalhymne – bewegend, wie das Publikum geschlossen aufstand und lauthals mitsang! Mit unserem anschließenden Programm rissen wir das Publikum schließlich zum begeisterten Mitklatschen hin.
Zum Schluss spielte die Big Band, zusammengesetzt aus einer sächsischen und einer baden-württembergischen Jazz-Band, dazu zeigten Tänzerinnen aus beiden Bundesländern ihr Können. Und nach dem Festkonzert traf man sich wieder nebenan bei der Abschieds-Begegnungsparty.
Am Samstag traten wir unseren Heimweg an.
Und wer jetzt noch Interesse an Bildern und Videos hat, sollte sich die Website der 24. Schülerbegegnung anschauen. http://schuelerbegegnung-sachsen-bw.de/
Zum Schluss möchte ich mich, stellvertretend für die Schülerinnen und Schüler, bei den Organisatoren der 24. Schülerbegegnung, unseren Aushilfsmusikern, allen Gastfamilien und unseren Lehrern Frau Bohnenkamp, Herr Geipel und Herr Ohlig bedanken, ohne euch/Sie hätten wir diese Reise nach Riesa nicht machen können.