Berlinfahrt der Neigungskurse Gemeinschaftskunde der Kursstufe 2

Am Morgen des 17. Novembers 2011 machten sich die Schüler der beiden Gemeinschaftskunde-Neigungskurse der Kursstufe 2 in Begleitung ihrer Lehrer Frau Dr. Staritz und Herr Schmeiser per ICE auf den Weg nach Berlin. Dank der finanziellen Unterstützung des Bundestages hielten sich die Kosten der 3-tägigen Studienfahrt jedoch in Grenzen – ermöglicht wurde uns dies durch den Mannheimer Bundestagsabgeordneten Dr. Gerhard Schick.

Nach kurzem Einchecken in unserem Hotel nahe des Hauptbahnhofes, stürzte man sich gleich auf die Bundeshauptstadt: Die bekannte Buslinie 100 führte uns vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss Bellevue (dem Sitz des Bundespräsidenten), der Siegessäule, dem Alexanderplatz, dem Brandenburger Tor sowie dem Reichstagsgebäude, das wir am Tag darauf auch von innen zu sehen bekamen. Denn am zweiten Tag stand der Besuch des Bundestages an, wo uns die geschichtlichen und politischen Hintergründe des Parlaments sowie des Gebäudes erläutert wurden. Nachdem dann auch noch die Reichtagskuppel erklommen wurde, hieß die nächste Station Paul-Löbe-Haus, das Abgeordnetenhaus, wo uns bereits ein Mittagessen erwartete.

Mit vollem Magen und dick eingepackt, da das kalte Berliner Wetter niemanden daran zweifeln ließ, dass nun Winter war, ging es dann weiter zum Kanzleramt. Und wie der Zufall es wollte, verabschiedete Kanzlerin Merkel just in diesem Moment den britischen Premier Cameron vor dem Kanzleramt, der für einen kurzen Abstecher nach Berlin gereist war – Küsschen links, Küsschen rechts. Ob es bei dem Staatsbesuch um die Eurokrise ging? Unwichtig! Was zählt ist, dass sie uns gewunken hat – die Kanzlerin höchstpersönlich. Getragen von der Euphorie ging es dann weiter: vorbei am Brandenburger Tor, dem Holocaustdenkmal, dem Potsdamer Platz sowie dem Bundesrat bis hin zum Finanzministerium, wo uns die Tourführerin dann noch einen Einblick hinter die Türen der Konferenzräume gewährte, in denen wohl in diesen Tagen über das Schiksal Griechenlands und ganz Europas entschieden wird. Weniger ging es hier um die politische Funktion des Finanzministeriums, als vielmehr über das Gebäude als solches, das noch aus der NS-Zeit stammt und sogar in der DDR Nutzung gefunden hatte.

Am letzten Abend erhielten wir dann noch einen alternativen Blick auf Berlin. Bei unserer Tour „Berlin bei Nacht“ ging es in erster Linie nicht um die touristischen Hotspots – vielmehr sollten wir das wahre Gesicht Berlins sehen, eintauchen in die Kunst- und Musikszene der Stadt, für die sie so bekannt ist, und ein bisschen Kreuzberger Luft schnuppern – wer kennt sie nicht, die ach so langen Kreuzberger Nächte? Bevor wir uns dann am späten Samstagnachmittag wieder auf den Heimweg machten, stand der wohl interessanteste Programmpunkt an: Der Besuch des ehemaligen Staatssicherheits- Gefängnisses Hohenschönhausen, wo uns ein Zeitzeuge durch die Räumlichkeiten des kalten und trostlosen Gebäudes führte und uns die Folter- und Verhörmethoden der Stasi zeigte – kaum vorstellbar und doch erst zwei Jahrzehnte vergangen. Nachdem wir dann Freizeit am Alexanderplatz hatten und uns mit Essen und Getränken für die Rückfahrt eindecken konnten, neigte sich die Exkursion auch dem Ende zu. 5 Fahrtstunden und einige Donuts von DunkinDonuts später, waren wir dann am späten Samstagabend zurück am Mannheimer Hauptbahnhof angekommen – eine alles in allem interessante und lustige Studienfahrt, für die es sich nochmals bei Herrn Schmeiser und Frau Dr. Staritz zu bedanken gilt.