Drei Wochen in Straßburg – Eintauchen in eine fremde Kultur und Sprache

Ich, Marlena Hillig, Schülerin der Klasse 10.3, konnte dank des durch unsere Französischlehrerin Frau Müller organisierten Austauschprogramms im März diesen Jahres drei unvergessliche Wochen in Straßburg verbringen. Außer mir konnten noch Eda Cantekin und Vera Dmochowski an dem Austausch teilnehmen, allerdings hat sich nur 1 Woche unserer Zeit in Frankreich überschnitten. Meine Austauschschülerin war schon im Januar bei uns in Mannheim, und wir hatten schon da eine richtig gute Zeit zusammen. Auch ich konnte von meinem Aufenthalt in Frankreich viele Erfahrungen und Eindrücke mitnehmen.
Meine Austauschpartnerin besucht ein Sportinternat in Straßburg, wo wir auch die meiste Zeit meines 3-wöchigen Aufenthaltes verbracht haben. Deswegen war der erste und nachhaltigste Eindruck für mich das im Gegensatz zu Deutschland völlig unterschiedliche Schulsystem und die Art des Unterrichts.
Die Schulfächer sind teilweise anders, beispielsweise werden Geschichte und Erdkunde, sowie Physik und Chemie in einem Schulfach zusammen gefasst. Fächer wie Gemeinschaftkunde, Religion, Musik oder Kunst gibt es nicht. Es gibt nur Sprachen wie Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Biologie, Mathe und Sport.
Auch das Notensystem ist komplett anders. In Frankreich werden Noten von 1 zu 20 vergeben, wobei 20 die beste Punktzahl ist.
All dies habe ich in den 3 Wochen kennengelernt, in denen ich das Lycée Jean-Monnet besucht habe. Das Lycée ist gleichzeitig ein Collège, es sind also beide Schulen in einem Gebäude untergebracht. Es gibt insgesamt ungefähr 1200 Schüler, d.h. sie ist wesentlich größer als unser Johanna-Geissmar-Gymnasium. Fast alle Schüler gehen zum Mittagessen in die Kantine, wo dann naturgemäß immer viel los ist.
Die Schulregeln sind teilweise wesentlich strenger, wie zum Beispiel die Regel fürs zu spät kommen. Falls ein Schüler zu spät kommt, kann der Lehrer ihm verbieten, am Unterricht teilzunehmen und er muss die Stunde auf dem Gang verbringen. Handys sind anders als bei uns nur während des Unterrichts verboten. Auf dem Schulhof und im Gang sind sie erlaubt.
Der Unterricht geht von 08:00 bis 18:00 Uhr, danach ging es für die Internatsschüler und mich Richtung Internat. Meine Austauschpartnerin Leila hatte als Leistungssportlerin fast jeden Tag Basketballtraining und dadurch sehr wenig Freizeit, so dass ich mich während ihrer Trainingszeiten oft selbst organisieren musste. Ich habe dann oft an den sogenannten „études“ teilgenommen, das ist eine Art Hausaufgabenbetreuung, an der die Internatsschüler an den trainingsfreien Tagen auch teilnehmen müssen.
Fast jedes Wochenende hatte Leila ein Basketballspiel, sodass wir nicht viel anderes machen bzw. sehen konnten. Mein letztes Wochenende durfte ich bei einer Klassenkameradin von Leila verbringen, die im Stadtteil „Petite France“ von Straßburg mit atemberaubendem Blick auf das Münster wohnt. Die Kathedrale Notre-Dame ist sehr bekannt für ihre außergewöhnliche Architektur. Sie wurde zwischen 1176 und 1439 gebaut, und ist mit 142 Metern Höhe eine der größten Kathedralen der Welt.
Als persönliches Fazit kann ich nur zustimmen, dass ein Schüleraustausch mit dem Ausland nicht nur sprachlich sehr interessant und lehrreich ist. Man lernt auch neue Freunde und ein neues Land kennen und kann in eine fremde, völlig neue Kultur und Familie eintauchen.