Am 9.5. ging es endlich los. Die Lateiner der Klassen 8.1, 8.2 und 8.4 machten sich zusammen mit Frau Neugeborn-Keller, Herrn Kamp und Frau Oehler auf den Weg nach Trier. Drei Tage voller Führungen, Erlebnisse und jeder Menge Spaß.
Nach einer 2-stündigen Busfahrt kamen wir bei strömendem Regen zunächst nach Perl-Borg und besichtigten gleich zu Beginn die Villa Borg. Vor 100 Jahren hatte man dort die Reste einer römischen Villa gefunden, die man seit 1994 wieder aufbaut. Dort erfuhren wir sehr viel über die Lebensweise der Römer und Bauart der Häuser. Schon beeindruckend, was für eine Riesenvilla so ein Römer besitzen konnte. Mit den Besitzern hätte manch einer gerne getauscht. Die Villa besitzt heute neben den wieder aufgebauten Räumen, wie dem Empfangssaal, dem Wohn- und Wirtschaftstrakt, den Villenbädern, der Küche und der Taverne, noch sechs Gärten (einen Innenhofgarten, einen Rosengarten, einen Obst- und Gemüse- und Blumengarten) und sogar einen kleinen Kampfplatz für Gladiatoren.
Nach einer kurzen Erholungspause ging es dann aber auch schon wieder weiter zur nächsten Attraktion, der Villa Nennig. Ein riesiges Mosaik erstreckte sich unter unseren Füßen. Mit mehr als 3 Millionen Steinchen handelt es sich um einen der größten erhaltenen Mosaikböden nördlich der Alpen. Nach einem kurzen Film zur Geschichte dieses Mosaiks ging es dann aber auch schon wieder weiter in die lang ersehnte Jugendherberge in Hermeskeil, 36 km außerhalb von Trier. In Trier waren vielleicht auch aufgrund der Heilig-Rock-Wallfahrt alle Herbergen belegt.
Nach einer kurzen Nacht und einem der lustigsten Abende unseres Schullebens ging es morgens nach dem Frühstück endlich nach Trier. Wir kamen an die Porta Nigra und dachten: „Auf geht’s zu der nächsten anstrengenden Führung´´, doch stattdessen erwartete uns eine Führung, die keiner von uns auch nur im Geringsten langweilig fand: eine Erlebnisführung durch die Porta Nigra. Dieses Erlebnis wird keiner mehr so schnell vergessen, denn wir waren nicht die Zuschauer, sondern mussten selbst mit anpacken, wenn es darum ging, unser Reich vor dem Bösen zu verteidigen. Wir schlüpften total in unsere Rollen und fühlten uns wie richtige Soldaten der Römer, von uns aus hätte die Führung auch den ganzen Tag dauern können. Doch unser Terminplan war voll und so war schließlich auch die Tour durch die Porta Nigra nach ca. eineinhalb Stunden zu Ende.
Nach einer kurzen Mittagspause ging es in großer Hitze weiter zum Amphitheater, wo uns Leo, einer unserer Mitschüler, etwas über das Bauwerk oder das, was über die Jahrhunderte davon übrig geblieben ist, erzählte.
Die Zeit drängte und so ging es zu Fuß weiter in Richtung Stadtmitte zum Rheinischen Landesmuseum.
Nach einer kleinen Trinkpause begann die Führung, in der wir noch einmal viel zu sehen bekamen, so etwas wie riesige Grabdenkmäler, große Mosaiken, einen Schatz von über 2500 Goldmünzen, ein Stadtmodell von Trier zur Römerzeit und vieles mehr. Kaum war die Führung auch schon wieder zu Ende, begann der lustigste Teil des Tages: die Stadtrallye durch Trier. Alle Gruppen marschierten los, wobei alle in verschiedene Richtung liefen. Leider war die Zeit viel zu knapp und unsere Orientierung nicht sehr gut, sodass wir einige Touristen mit unseren lautstarken Gesprächen oder Meinungsverschiedenheiten belustigten. Schließlich kamen wir an einen Punkt, an dem sich auf einmal drei Gruppen gegenüber standen, die alle aus verschiedenen Richtungen kamen und alle mindestens schon einmal, ohne es zu merken, ums Quadrat gelaufen waren. Doch letztendlich nach einer kurzen Diskussion und guter Teamarbeit fanden wir den Weg. Den übrigen Gruppen ging es nicht viel besser, eine Gruppe hatte sogar ein Gruppenmitglied verloren. Doch nach zahlreichen Telefonaten und dank unserer Handys, tauchte auch dieses nach einer halben Stunde Verspätung auf. Wir waren alle sehr erschöpft und doch recht froh, als uns unser Bus wieder zurück zur Jugendherberge brachte.
Am Abend wurden wir von Herrn Kamps ausgezeichneten Grillkünsten beköstigt. Das Essen trainierten wir uns aber gleich wieder bei einem Fußballturnier ab. Danach waren die meisten sehr erschöpft und freuten sich auf einen entspannten Abend.
An unserem letzten Morgen herrschte ein wenig bedrückte Stimmung, weil die schöne Zeit, auch wenn sie anstrengend war, zu Ende ging. Eine Römerstation hatten wir aber noch vor uns. Wir besuchten auf der Heimfahrt das Freilichtmuseum in Schwarzenacker, wo wir selbst die Kleidung der Römer einmal anprobieren durften. Nach einer Führung, eigener Bildhauerei und Kochkunst freuten wir uns alle auf unser selbst gekochtes Fünf-Gänge-Menü. Das meiste sah zwar nicht so appetitlich aus, schmeckte jedoch im Großen und Ganzen ziemlich gut.
Nun folgte die Busfahrt zurück nach Mannheim, die nach Massageketten oder anderen lustigen Aktionen wie im Flug verging.
Letzten Endes ist zu sagen, dass es uns allen sehr gut gefallen hat und wir es gerne wiederholen würden.
Fotos: Katrin Bociek