Klassenfahrt der 6.1 auf den Schulbauernhof Tannenhof im Januar

„Wir wollen mit der Woche, die ihr auf unserem Bauernhof verbringt, den süddeutschen Raum nicht mit neuen Milchbauern überschütten, sondern euch Wissen vermitteln, woher Lebensmittel kommen und wie sie hergestellt werden.“ So lautete sinngemäß die Begrüßung der Schüler und Schülerinnen der Klasse 6.1 durch Herrn Hoffmann, Großbauer und Leiter des Schulbauernhofs Tannenhof. Der Agrardiplomingenieur hatte dabei Hilfe von seiner Frau Luise Hoffmann, die Grundschullehrerin ist, den zwei FSJ´lern Mara und Ben und der Hauswirtschafterin Frau Wißner.

Mitmachen, zupacken, herstellen… es war eine Woche der besonderen Art und besonderer Erfahrungen. Eingeteilt in vier Gruppen übernahmen alle für jeweils einen Tag die Aufgaben im Stall und der Käserei, die Versorgung der Kaninchen, Schafe und Hühner, die Verarbeitung von Schafwolle und den Dienst in der Küche.

Schülerstimmen:

Jamie: Stall

Im Landschulheim auf dem Tannenhof haben wir im Stall gearbeitet. Im Stall befanden sich einige Schweine, 5 erwachsene Kühe, 4 noch nicht erwachsene Kühe, 5-6 Kälber. Im Stall haben wir gemistet, Kühe gemolken, die Kälber gefüttert, die Schweine gefüttert, den Kühen neues Heu in ihr Gehege gebracht, den Kühen neues Futter gegeben, die Kälber auf die Weide geführt und wieder in ihr Gehege gebracht. Das Misten gefiel mir zumindest nicht so gut, aber der Rest war echt in Ordnung. Das Kühe melken hat Spaß gemacht. Am Stalltag fand zumindest ich das Kälber auf die Weide führen am besten.

Jessica und Maria: Kleintiere

Es gab 2 Kleintiergruppen. In Kleintiergruppe 1 haben wir morgens 3 Schafe auf die Weide getrieben. Abends haben wir die Schafe wieder in den Stall geführt. Wir haben auch die Käfige der Kaninchen gesäubert. Es gab auch frisches Futter für die Kaninchen. Morgens haben wir 3 Filzbälle aus der Wolle der Schafe gefilzt. Mittags hackten wir Holz für ein Lagerfeuer, welches dann doch nicht stattfand.

In Kleintiergruppe 2 fütterten wir die Kaninchen. Danach zersägten wir Bambus für das Insektenhotel. Vormittags kümmerten wir uns um die Katzen und gaben ihnen etwas zu essen. Am Nachmittag erfuhren wir etwas über Bienen. Daraufhin gingen wir zu den Hühnern. Dort durften wir die Hühner auf den Arm nehmen. Eier haben wir auch eingesammelt. Über dem Stall gab es einen Raum aus dem wir Hühnerfutter geholt haben. Das Futter bestand aus Körnern und Muschelstücken. Als wir wieder unten im Hühnerstall waren, gaben wir das Futter den Hühnern.

Lea W.: Küchen – Dienst

 Als die Klasse 6.1 im Landschulheim, auf dem Tannenhof war, gab es verschiedene Dienste. Einer davon war der Küchen-Dienst, der um 7:30 Uhr samt Schürze in der Küche bereit stehen sollte. Um 8:00 Uhr gab es dann Frühstück, das der Küchen-Dienst vorbereitet hatte, dies bestand meistens aus: Brot, Brötchen, Knäckebrot, Wurst, Käse, Frischkäse, Marmelade, Kakao und sogar manchmal Cornflakes. Um 10:30 Uhr sollte der Küchen-Dienst dann wieder in der Küche sein, um das Mittagessen zu kochen. Es gab verschiedene Speisen, z. B. Kürbissuppe oder Kartoffeln mit Karottensalat und Dip und und und… Nachdem der Küchen-Dienst die Tische gedeckt hatte, kamen um 12:00 Uhr die anderen Gruppen zum Mittagessen. Als alle fertig waren mit dem Essen, wurden die Tische abgeräumt und der Küchen-Dienst brachte den Wagen mit dem Geschirr und dem Restessen in die Küche. Dieses bekamen dann die Schweine. Das Geschirr kam in die Spülmaschine, jetzt musste der Küchen-Dienst nur noch abtrocknen und einräumen. Dann gab es für die Erschöpften endlich eine kleine Pause von 30 Minuten. Anschließend kamen wieder die Kinder vom Küchen-Dienst und bereiteten einen kleinen Snack zu, z. B. Waffeln oder Schokokuchen. Alle Gruppen versammelten sich dann zum Snack im Esszimmer, auch der Küchen-Dienst durfte sich etwas gönnen. Um 18:00 Uhr gab es Abendessen. Der Stalldienst brachte frische Milch von den Kühen in die Küche, für den Kakao. Es gab fast das Gleiche  wie beim Frühstück. Der Küchen-Dienst machte nur noch das Geschirr sauber und dufte dann Feierabend machen und chillen.

Vincent: DIE FREIZEIT IM LANDSCHULHEIM!

Wenn man eine Pause zwischen der Arbeit hatte oder mit der Arbeit fertig war, hatte man Zeit für Spiele, Strohschlachten, Zeit am Bach oder man konnte zu den Tieren gehen. Man konnte sie entweder streicheln, auf den Arm nehmen oder ihnen einfach nur zuschauen, wie sie aßen. Auf dem Strohboden konnte man mit Heuballen Burgen, Festungen oder viele andere Sachen bauen. Man konnte sich aber auch mit dem losen Heu Schlachten liefern. Die Spiele musste man von Zuhause mitbringen, um sie zu spielen. Es gab aber auch einen Kletterparcour, den man bezwingen konnte, ohne den Boden zu berühren. Am Bach konnten Dämme gebaut werden, sich mit Schlamm bewerfen und noch vieles mehr. Am Bach lag auch ein großer Wald mit vielen umgekippten Bäumen oder rutschigem Boden. Einige Kinder gingen am späten Nachmittag in den Wald und sahen ein paar Wildtiere aus ca. 20m Entfernung. In der Nähe des Bauernhofes gab es einen Fußballplatz und einen See. Man durfte zwar den Fußballplatz benutzen, aber das Wetter war für diese Aktivität nicht geeignet.

Für uns begleitende Lehrer war es bemerkenswert, das Staunen und Über-sich-hinauswachsen der Schüler und Schülerinnen mitanzusehen. Oder festzustellen, wie schwer es sein kann, sich in Geduld zu üben. Wenn man etwa vor dem gedeckten Tisch sitzt – womöglich selbst geschnippelt und gebacken hat – und warten muss, bis die Stallgruppe mit ihrem Dienst fertig ist.

„Viele von euch werden nie wieder im Leben eine Kuh melken. Aber es war ja eben nicht unser Ziel, den süddeutschen Raum mit Milchbauern zu übersähen. Ziel war es einen Teil der Lebensmittel, die auf den Tisch kamen, möglichst selbst herzustellen, um euch eine Zugang zu den Ursprüngen unserer Lebensmittel zu ermöglichen.“ Das waren sinngemäß die Worte von Herrn Hoffmann bei der Verabschiedung.

Vielen Dank an Herrn Hoffmann und sein Team für so viele tolle Erlebnisse, neue Erfahrungen und das superleckere Essen. Gerne wieder!

Christiane Feinauer und Florian Huber